Statesboro, 2021, Lilli-Nell Wagner
- Grundinformationen
- Nützliche Links
- Belegte Kurse
- Bewerbungsverfahren an der Hochschule
- Anreise
- Organisatorisches
- Empfang an der Partnerhochschule, Einschreibung, Campus und Studienort
- Studium an der Partnerhochschule
- Prüfungen
- Wohnen, Nahverkehr, Freizeit und Alltag
- Warum eignet sich die Universität besonders für CE-Studierende?
- Fazit
Grundinformationen:
- Name: Lilli-Nell Wagner
- Hochschule: Georgia Southern University
- Stadt, Land: Statesboro (GA), USA
- Zeitraum: 7. August 2021 bis 9. Dezember 2021
Für den Aufenthalt nützliche Links:
- Georgia Southern University Global Portal
- Georgia Southern University Virtual Classroom
- Blog "Otto and the Peaches"
Belegte Kurse:
Kurstitel |
Kurssprache |
BA/MA |
ECTS |
Beschreibung |
Fashion Fundamentals | Englisch | BA | 6 | Ein Einblick in die Welt der Mode wird gegeben. Man behandelt viele verschiedene Gesichtspunkte von Damen-/Herrenmode über die Geschichte der Mode bis hin zur Logistik. |
Principles of Management | Englisch | BA | 6 | Die wichtigsten Grundlagen zum Thema Management werden gelehrt, darunter Führungsstile und Umgang mit Stress. |
Human Resource Management | Englisch | BA | 6 | Der Kurs beschäftigt sich mit der Rekrutierung, Entlassung und optimalen Förderung von Mitarbeitenden. Mitarbeit wird hier immer gefordert! |
Introduction of Supply Chain Management | Englisch | BA | 6 | Die vor- und nachgelagerten Schritte des Supply Chain Managements werden besprochen. Es wird erklärt, was die Supply Chain genau ist. Außerdem werden Berechnungen zum Thema Vorhersagen, Fehlerwahrscheinlichkeiten bei Vorhersagen oder Supply Chain Performance angestellt. Ferner wird das bekannte logistische Simulationsspiel "Beer Game" gespielt. |
Kommentar zur Kurswahl:
Alle Kurse, die ich gewählt habe, haben mir Spaß gemacht. Allerdings muss man sagen, dass der Arbeitsaufwand pro Kurs stark variiert, auf jeden Fall aber größer ist als in Deutschland. Wenn man also die Kurse wählt, sollte man auf die empfohlene Maximalkurszahl von 4-5 achten. Die Kurswahl habe ich auf meine aufgrund meiner Vertiefung in den Bereichen Logisitk und Wirtschaft ausgewählt. Außerdem wollte ich Kurse besuchen, welche an der OVGU nicht angeboten werden, um mein Portfolio weiter zu spezialiseren.
Bewerbungsverfahren an der Hochschule:
Die Bewerbungsfrist für ein Auslandssemester in den USA ist der 1. Dezember des Vorjahres an der OVGU, dementsprechend sollte man sich früh damit beschäftigen. Für die Bewerbung an der OVGU muss man viele Online-Formulare ausfüllen, ein Motivationsschreiben verfassen und beschreiben, welche akademischen Vorteile ein Auslandssemester bietet. Anschließend wird man von der OVGU nominiert und der eigentliche Bewerbungsprozess an der Gasthochschule kann beginnen. Hierzu muss man sehr viele Unterlagen in den USA einreichen, unter anderem auch eine Bestätigung über die Finanzierung des Auslandssemesters (Nachweis von ca.10.000 US-Dollar). Dann bekommt man ca. im Februar die Zusage und kann sich um die weiteren Schritte wie Visum, Flug, etc. kümmern.
Anreise:
Statesboro ist eine kleine Studentenstadt, dies führt dazu, dass es weder einen Flughafen noch andere öffentliche Verkehrsmittel gibt. Die einzige Möglichkeit aus Deutschland nach Statesboro zu kommen ist, mit dem Flugzeug entweder nach Atlanta (3,5h von Statesboro entfernt) oder Savannah (1h entfernt, jedoch mit Umsteigen) zu fliegen. Von dort aus kann man dann entweder ein Taxi, Uber oder Lyft zum Campus nehmen (ca. 100 EUR). Die Universität hat an einem Tag auch einen Shuttle organisiert, wenn man jedoch nicht genau an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit ankommt, muss man auf die oben genannten Alternativen zurückgreifen. Mein Flug ging von Frankfurt nach Savannah mit Umstieg in Atlanta. Ich musste den Flug aufgrund der COVID-Situation sehr kurzfristig buchen und außerdem waren touristische Flüge in die USA zu dieser Zeit nicht möglich, weshalb er mit 1000€ teurer war als normal. Wenn man früh genug bucht und immer mal wieder auf die Preise achtet, kann man hier sicher ein Schnäppchen machen..
Organisatorisches
Ein Bankkonto habe ich nicht eröffnet, dies ist mit einem genügend großem Limit auf der Kreditkarte auch nicht nötig. Auf dem Campus selber brauch man (bis auf die erste Woche) auch eigentlich kein Geld, da alles was man braucht eigentlich schon im Voraus bezahlt wurde. Eine SIM Karte habe ich von MINT Sim bestellt (6 Monatsvertrag für $20 im Monat), das hat soweit auch gut funktioniert. Man sollte auf jeden Fall die Apps Uber und Lyft auf dem Handy haben, sonst kommt man nicht vom Campus weg. Eine Auslandskrankenversicherung ist an der GSU Pflicht, leider werden nur sehr wenige deutsche Versicherungen anerkannt. Meine von der Allianz war nicht ausreichend, weshalb ich die viel teurere der Universität abschließen musste. Bevor man also in die USA fliegt, sollte man sich genau informieren, welche Anforderungen an die Versicherung gestellt werden.
Empfang an der Partnerhochschule, Einschreibung, Campus und Studienort:
Der erste Empfang an der Uni war eher unorganisiert. Wir sind mit einem Bus am Flughafen abgeholt worden und anschließend in die jeweiligen Unterkünfte gefahren. Dort erwartete uns ein komplett leeres Zimmer. Bettwäsche und Handtücher für die erste Nacht wurden nicht bereitgestellt und der Weg zum nächsten Supermarkt war relativ weit und in einer völlig fremden Umgebung auch erstmal etwas beängstigend. Die Orientierungsveranstaltungen begannen drei Tage später. Hier wurden alle wichtigen Infos gegeben und man ist mit Werbegeschenken der Uni förmlich überschüttet worden. Bei der Orientierung waren sowohl Austauschstudierende als auch Internationale, die die ganze Bachelorzeit in den USA bleiben, anwesend. Dies war zum einen gut, weil man mehr Leute kennengelernt hat, zum anderen waren aber auch viele der Infos, die gegeben wurden, dadurch für uns uninteressant. Die Kurse konnte man schon von Deutschland aus wählen, weshalb das alles sehr unproblematisch verlief. Der Campus in Statesboro ist wirklich riesig und wunderschön. Es gibt viele grüne Ecken, Seen und Bänke zum Entspannen und Quatschen. Da das Wetter bis in den Dezember hinein sehr schön warm war, konnte man den Campus auch sehr genießen. Da Statesboro eine Klein- und Studierendenstadt ist, gibt es außerhalb des Campus nicht viel zu entdecken. Der Campus an sich hat aber sehr viel für die Studierenden zu bieten (Bars, Sporteinrichtungen, Veranstaltungen jeglicher Art), sodass einem in der Freizeit garantiert nicht langweilig wird.
Studium an der Partnerhochschule:
Das Niveau der Kurse würde ich als etwas leichter als bzw. gleich zu Deutschland beschreiben. Man hat aber definitiv sehr viel mehr Aufwand mit den Kursen als in Deutschland. Man muss meist wöchentlich irgendwelche Hausaufgaben erledigen oder für Tests lernen. Am Ende des Semesters (und manchmal auch noch nach der Halbzeit) gibt es größere Examen, für die man nochmal etwas mehr lernen muss. Es fällt auf jeden Fall niemand durch einen Kurs durch, aber wenn man gute Noten haben möchte, sollte man kein Faulpelz sein, denn man verliert sehr schnell Punkte durch nicht gemachte Hausaufgaben oder Fehlen im Unterricht (ja, in den meisten Kursen wird Anwesenheit kontrolliert). Im Großen und Ganzen würde ich aber sagen, dass das Lernen mehr Spaß macht als an einer deutschen Universität und man vom Gelernten durch das ständige Wiederholen und Anwenden in Aufgaben auch mehr davon behält.
Prüfungen:
Wie schon beschrieben, schreibt man mehrere kleine Prüfungen im Semester und eine oder zwei große in der Mitte und/oder am Ende. Das Niveau ist dadurch, dass es weniger Stoff zu lernen ist, etwas niedriger, trotzdem bekommt man die Noten nicht geschenkt.
Wohnen, Nahverkehr, Freizeit und Alltag:
Untergebracht ist man in "Southern Courtyard", einem 4-Zimmer / 2-Bäder Apartment mit vollwertiger Küche. Hier kann man eigentlich auch ganz gut wohnen und der Weg zum Campus bzw. zur Mensa ist nicht sehr weit. Nahverkehr ist schlichtweg nicht vorhanden, außer einem Universitätsbus, der über den Campus fährt, und einem Bus, der den Campus in Statesboro und Savannah miteinander verbindet. Das ist ganz cool, denn somit kann man hin und wieder nach Savannah fahren. Das ist eine größere Stadt, die etwas mehr zu bieten hat als Statesboro. Meine Freizeit habe ich mit meinen Freund:innen verbracht. Wir haben viele Veranstaltungen der Uni besucht (Songcontest, Kinonächte, Partys etc.), waren viel im Fitnessstudio und am Uni-Pool. Man kann seine Freizeit trotz der wenigen Angebote, die es außerhalb des Campus gibt, sehr gut rumbekommen und es gibt coole Bars und Clubs, in denen man tanzen und schöne Abende verbringen kann.
Meist war ich unter der Woche tagsüber in meinen Kursen, mittags in der Mensa, nachmittags Hausaufgaben machen, abends nochmal in der Mensa und danach ausgehen. Das Mensa-Essen ist okay und es ist cool, dass man dort so gut wie jede:n trifft und gemeinsam Zeit verbringen kann. Mit dem dining plan kann man unlimitiert dort essen und trinken. Das lohnt sich wirklich, da es bis zum nächsten Supermarkt 5 km sind und man ohne Auto sehr schwer dorthin kommt. Allgemein ist es ratsam sich Freunde mit Auto zu suchen, da dies einiges erleichtert. Amerika ist ja als Auto-Nation sowieso schon bekannt.
Warum eignet sich die Universität besonders für CE-Studierende?
Es gibt sehr viele internationale Studierende, weshalb man mit vielen verschiedenen Kulturen in Kontakt kommt und diese studieren kann. Außerdem hat die Universität viele verschiedene interdisziplinäre Kurse, in denen man seine gelernten CE-Inhalte gut einbringen kann. Außerdem können die Englisch-Kenntnisse, welche im CE-Studium benötigt werden, verbessert werden.
Fazit:
Das Auslandssemester war eine einmalige Chance für mich und trotz der Corona-Situation eine unvergesslich schöne Zeit. Ich habe an der Georgia Southern Freunde fürs Leben gefunden, meine Sprachkenntnisse verbessert und auch persönlich einige positive Veränderungen an mir bemerkt. Ich kann nur allen empfehlen eine solche Erfahrung zu machen, denn man kann nur gewinnen und lernt so unglaublich viel in einer so kurzen Zeit. Deshalb würde ich auch sagen, dass es keine schlechteste Erfahrung gab, da man aus jeder Situation viel mitnehmen konnte und auch durch manche Schwerigkeiten persönlich gewachsen ist.